Die Historie des BARNI

Die Heimat vom BARNI-Taler
Malerisch am Nordrand des Barnims im Land Brandenburg, liegt nordöstlich von Berlin die Kreisstadt Eberswalde. Das ganz in der Nähe thronende Schiffshebewerk Niederfinow, mit den imposanten Maßen (94 m lang, 27 m breit und 60 m hoch), hilft seit 1934 den Schiffen auf dem Oder-Havel-Kanal, beim Überwinden des Höhenunterschiedes von 36 m und wird wohl vielen bekannt sein. Unweit davon kann man dem ehemaligen Zisterzienserkloster Chorin, einem Meisterwerk der deutschen Backsteingotik, einen Besuch abstatten. Einen der bedeutendsten Goldschätze aus der jüngeren Bronzezeit in Deutschland, fand man bei Ausgrabungen im Jahre 1913, im damaligen Stadtteil Finow. Leider wurde dieser Fund 1945 als Beutegut in die damalige Sowjetunion verbracht und wird noch heute im Puschkin-Museum-Moskau gezeigt.



2004 war die Geburtsstunde vom BARNI-Taler

Kundentreue soll belohnt werden. Dieser Meinung waren zwei Apotheker aus Eberswalde im Jahre 2004 und suchten nach einem Kundenbindungsinstrument, um die regionale Kaufkraft beizubehalten bzw. zu stärken. Man war sich sofort einig darüber, dass es etwas „besonderes“ sein sollte, womit man den treuen Kunden belohnen wollte. Über Treuepunkte und anonyme Gutscheine aus Papier, wurde daher gar nicht erst diskutiert. Es sollte eine Art Treuetaler sein, der zwar kein Zahlungsmittel ist, welcher allerdings gesammelt und gegen Prämien einge-tauscht werden kann.  Nach der Idee folgten auch gleich die Taten. Am 01.04.2004 brachten die Apotheker Dirk Amelung und Kathrin Wegner-Repke die ersten beiden BARNI-Taler heraus. Anläßlich der 750-Jahrfeier von Eberswalde hatten somit die Neue Apotheke und die Stern-Apotheke den 1er BARNI mit dem gleichen Motiv „Museum Adler-Apotheke“ auf der Rückseite herausgegeben. Unterscheiden kann man die beiden Stücke nur an der unterschiedlichen Inschrift (Neue Apotheke Eberswalde bzw. Stern-Apotheke Eberswalde) auf der Vorderseite.



Die weitere Entwicklung
Der Anfang war also gemacht und heute kann man mit berechtigtem Stolz auch von der Geburtsstunde eines neuen Sammelgebietes aus der Region Eberswalde sprechen, denn mittlerweile haben sich dem BARNI-Treuetaler-System bereits 44 regionale Geschäfte angeschlossen und diese geben Ihre eigenen BARNI-Taler heraus. Bis Ende März 2013 wurden 386 verschiedene BARNI-Taler mit 266 unterschiedlichen Motiven herausgegeben. Die Differenz ergibt sich daraus, dass teilweise mehrere Geschäfte das gleiche Motiv herausgegeben haben. Es hat sich seit der ersten Herausgabe eines BARNI-Talers eine große regionale Sammlergemeinschaft gebildet, welche ständig wächst. Mehrmals im Jahr findet eine BARNI-Tauschbörse in Eberswalde statt, die immer gut besucht ist. Dieses ist dann auch eine gute Adresse, wenn man mit dem Sammeln vom BARNI beginnen möchte oder seine Sammlung ausbauen will. Interessierte Anfragen zum BARNI-Taler kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und auch mittlerweile aus dem Ausland, welches ein weiterer Beweis für die Beliebtheit des Talers auch als Sammelobjekt ist. Übrigens ist der BARNI die einzige Talerserie in seiner Art und Vielfalt in Deutschland. Rechtlich gesehen ist der BARNI ein Taler und somit weder eine Münze noch eine Komplementarwährung. Alle an dem BARNI-Treuetaler-System teilnehmenden Geschäfte geben „Ihre“ BARNI als „Dankeschön“ an treue Kunden ab, dabei regelt jedes Geschäft die Abgabe der BARNI-Taler selbst. Jedes teilnehmende Geschäft, bietet Prämien zum Umtausch von gesammelten BARNI-Talern an. Wer also die Taler nicht Sammeln möchte, kann sie auch wieder eintauschen. Die meisten Treuetaler finden allerdings kaum zurück und landen in den Sammelalben. Die schönen Motive aus der Region Barnimer Land, sind dem Sammler eben ans Herz gewachsen und durchaus attraktiv.


Eigenschaften, Material und Auflage
Die BARNI-Taler kommen in der Stückelung Eins, Drei und Fünf vor. Die Vorderseite (VS) zeigt den Namen des Herausgebers, die Umrisskarte des Landkreises Barnim und unter der Stückelung den Schriftzug „BARNI“. Diese Gestaltung der VS ist festgelegt und ist immer einzuhalten. Die Rückseite (RS) ist dagegen vom Herausgeber frei gestaltbar. Es werden allerdings nur Motive mit einem starken regionalen Bezug zur Prägung freigegeben. Zusätzlich ist auf der RS die Jahreszahl des Herausgabejahres anzugeben.
Zu besonderen Anlässen werden zusätzlich „Sonderbarnis“ herausgegeben dazu zählen:

  • der einmal zum Jahresbeginn herausgegebene Glücksbarni
  • der einmal pro Jahr herausgegebene Spendenbarni
  • der Hochzeitsbarni (925er Silber), den man beim Kauf einer Hochzeitstorte beim Systemteilnehmer Bäckerei Wiese erhält
  • der mit einer Spindelpresse handgeprägte Kloster Chorin-BARNI


Die BARNI-Taler bestanden von 2004 bis Ende 2007 aus folgender Legierung: 89,36 % Kupfer, 4,90 % Aluminium, 4,84 % Zink und 0,78 % Zinn. Seit 2008 enthalten die Taler einen vermessingten Stahlkern, die Ronden werden dazu zuerst mit 8μ verkupfert und danach mit 12μ vermessingt. Sonderbarnis bestehen aus Sterlingsilber (925/1000, Hochzeitsbarni) oder aus Stahlkern verkupfert (Glücksbarni). Die vernickelten Taler enthalten einen Messingkern. Der Rand ist glatt.
Der Spendenbarni wird seit 2005 initiiert und ist gegen eine Spende von 15 Euro erhältlich. Die Stückelung betrug bis zum Jahre 2008 mindestens Drei BARNI, seit 2009 wird der Spendenbarni als 5er BARNI herausgegeben. Die Einnahmen durch den Spendenbarni werden nach Abzug der Unkosten für einen guten Zweck in der Region gespendet. Wichtig ist dabei, dass der Herausgeber des Spendenbarnis kein reguläres Mitglied des BARNI-Treuetaler-Systems ist, da er nur eine einmalige Herausgabe tätigt  und daher auch keine Prämien vorhalten muss.


Die Motive und Besonderheiten
Sämtliche Motive die auf der Rückseite der Taler geprägt sind, haben einen regionalen Charakter. Dabei werden besonders historische Motive aus der Stadt Eberswalde oder aus der Umgebung gewählt. Oftmals begegnen dann einem auch verblüffende Tatsachen der Geschichte. Wußten Sie zum Beispiel, dass 1797 von August von Marquardt in Eberswalde die Lötlampe erfunden wurde oder dass es in Eberswalde schon seit 70 Jahren einen O-Bus-Verkehr gibt? Da die Rückseiten vom Herausgeber frei gestaltet werden können, kommen die zukünftigen Herausgeber eines BARNI-Talers oft schon mit konkreten Vorstellungen und manchmal sogar mit einem fertigen Entwurf zur BARNI Marketing & Service Ltd. Diese entscheidet dann mit dem Herausgeber ob dieser Entwurf auch umgesetzt werden kann. Anschließend wird noch die Auflage besprochen, dann geht der Entwurf schon zur Prägestätte und kurze Zeit später gibt es schon wieder einen neuen BARNI-Taler. Es gibt natürlich auch schon einige Dinge, die einen Sammler von Fehlprägungen interessieren könnten. Es gab bei einigen Motiven eine falsche Stempelkopplung, Verprägungen wie Dezentrierung, Stempeldrehung und auch Prägeschwächen wurden schon gefunden. Interessant ist die Tatsache, dass die Umrisskarte des Landkreises Barnim auf den Vorderseiten, gepunktet und auch glatt vorkommt.

Wer Lust bekommen hat, nun selber ein BARNI-Sammler zu werden oder sich die ganzen Motive einmal ansehen möchte, der wird auf dieser Internetseite fündig werden. Viele Informationen und aktuelle Neuigkeiten über den BARNI sind hier aufgeführt. Noch besser ist es allerdings die Stadt Eberswalde und ihre herrliche Umgebung selbst einmal zu besuchen. Entdecken Sie das Barnimer-Land und nehmen sie sich ein besonderes Souvenir, den BARNI-Taler, von ihrem Ausflug mit nach Hause.

Autor: Reiner Graff

 

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