Max Rohloff 1866-1945

Viola Petersson / 15.10.2019, 07:15 Uhr
Eberswalde (MOZ)

Im November 2018 war an seinem früheren Dienstsitz an der Dorfstraße 13a eine Gedenktafel enthüllt worden. Jetzt gibt es auch einen Barni mit seinem Konterfei. Dieser Tage wurde der Treuetaler zu Ehren von Max Rohloff, erster hauptamtlicher Gemeindevorsteher von Heegermühle, der Öffentlichkeit vorgestellt. Und zwar an seinem einstigen Wohnhaus in der Poststraße 5 in Finow und im Beisein von Rohloff-Enkel Michael Baade.

"In Heegermühle bei Eberswalde, Kreis Ober-Barnim, ist die neubegründete Stelle eines besoldeten Gemeinde-Vorstehers sofort zu besetzen. Pensionsberechtigtes Anfangsgehalt 2000 Mark (...) Bewerbungen mit Lebenslauf und Zeugnissen sind schleunigst an den Schöffen Schlossmeister Simon zu Heegermühle zu richten." Diese Bekanntmachung, heute Stellenausschreibung genannt, war im Dezember 1903 veröffentlicht worden. Und sie fand prompt das Interesse von Max Rohloff, damals technischer Sekretär im Gemeinde-Bauamt Berlin-Wilmersdorf. Rohloff bewarb sich, wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Und setzte sich im Feld von insgesamt 108 Kandidaten, wie Enkel Michael Baade erzählt, durch. Anfang Februar 1904 habe sein Großvater per Telegramm die Nachricht erhalten, dass er durch die Gemeindevertretung gewählt worden war. Wenig später trat Rohloff seinen Dienst in Heegermühle an.

Und er stand der Gemeinde, aus heutiger Sicht beinahe undenkbar, 24 Jahre vor. Bis 1928 (als Heegermühle bekanntlich in der Gemeinde Finow aufging). In einer schweren Zeit also. Gleichzeitig war er seit 1905 auch Amtsvorsteher für den Amtsbezirk Heegermühle, zu dem die Ortschaften Schöpfurth, Steinfurth, Messingwerk und eben Heegermühle gehörten. Von 1928 bis 1933 war er schließlich Bürgermeister von Finowfurt.

Michael Baade, heute 75 Jahre alt und in Rostock lebend, hat seinen Großvater nie kennengelernt bzw. keine Erinnerungen an ihn. Als Max Rohloff 1945 starb, war Baade gerade mal ein Jahr alt. Vieles wisse er aus den Erzählungen seiner Großmutter und einem Ordner, den ihm seine Großmutter geschenkt hatte. Mit zahlreichen Dokumenten. Vom Impfpass über diverse Zeugnisse bis hin zu Zeitungsausschnitten. Zudem hat Baade, früher Lehrer und Schriftsteller, in Archiven recherchiert. Und seine Ergebnisse 2001 im Eberswalder Jahrbuch in einem Artikel mit dem Titel "Max Rohloff: Ein preußisches Leben" publiziert. Ja, es seien vor allem die preußischen Tugenden, die seinen Großvater kennzeichneten, sagt Baade. Pünktlichkeit, Fleiß, Disziplin, Pflichtbewusstsein, Bescheidenheit. Und eben die hohe Professionalität, die mit Rohloff in der Verwaltung eingezogen ist.

Dies habe sich auch 1924 in einer Ehrung zum 20. Amtsjubiläum ausgedrückt. Vom "Beginn der neuzeitlichen Entwicklung der Gemeinde Heegermühle" war damals anerkennend die Rede. Oder davon, dass unter Rohloffs Ägide die Gemeinde von 4000 auf 6300 Einwohner gewachsen ist und sich "aus einer kleinen Bauerngemeinde" eine "recht ansehnliche Industriegemeinde" entwickelt hat. Als größtes Verdienst jedoch wurde damals hervorgehoben, dass es Bürgermeister Rohloff "allezeit verstanden hat, ausgleichend und vermittelnd zwischen den Gegensätzen zu wirken". Auch und gerade in den schweren Kriegsjahren.

Dies habe sich auch 1924 in einer Ehrung zum 20. Amtsjubiläum ausgedrückt. Vom "Beginn der neuzeitlichen Entwicklung der Gemeinde Heegermühle" war damals anerkennend die Rede. Oder davon, dass unter Rohloffs Ägide die Gemeinde von 4000 auf 6300 Einwohner gewachsen ist und sich "aus einer kleinen Bauerngemeinde" eine "recht ansehnliche Industriegemeinde" entwickelt hat. Als größtes Verdienst jedoch wurde damals hervorgehoben, dass es Bürgermeister Rohloff "allezeit verstanden hat, ausgleichend und vermittelnd zwischen den Gegensätzen zu wirken". Auch und gerade in den schweren Kriegsjahren.

In Finow sein Glück gefunden

Rohloffs Dienstvilla an der Dorfstraße 13 ist längst der Abrissbirne zum Opfer gefallen. Ebenso wie das später von ihm erbaute Landhaus Germania in Finowfurt. Rohloffs erster Wohnsitz in Finow, an der Poststraße, wo er auch sein Glück fand, ist indes erhalten und heute im Eigentum der Familie Ziethen. "Wir haben es 1997 erworben", so Wolf-Dieter Ziethen. Und dank Michael Baade kenne er eben auch ein wenig die Geschichte des Hauses, das er liebevoll saniert hat, inklusive Fachwerk. "Kurioserweise ist das Haus laut Grundbuch jünger. Der Militärpass weist für Rohloff aber 1904 bereits die Poststraße 5 aus."

Der Treuetaler Barni ist ab sofort in der Sternapotheke in Finow erhältlich.

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