Die Prägung erfolgte per Spindelpresse. Eine weitere Prägung mit selbigem Motiv folgt nur noch zum „Tag des offenen Denkmals" am 14.09.2014 ebenfalls im Kloster Chorin.
Eine der wenigen originalen Konsolen mit einer deutlich erkennbaren figürlichen Darstellung ist die so genannte Greifenkonsole, die sich im östlichen Kreuzgang des Klosters Chorin befindet. Zwei sich zugewandte Greifen schnappen nach einem Buchenzweig. In der Antike galt der Greif als Symbol scharf blickender Klugheit und ist daher Attribut des Apollon. Im Mittelalter nahm man den Greif als tatsächlich existierendes Wesen in die Tierdichtung auf. Hier wurden diese Tier- und Fabelwesen mit der christlichen Heilslehre in Verbindung gebracht. Im Christentum wurde der Greif positiv besetzt, denn er galt als Metapher für Jesus Christus. Im Physiologus aus dem 2. Jahrhundert, der im 12. und 13. Jh. wieder als wichtiges Grundlagenwerk galt, wurden zwei Greifen als Maria und Michael gedeutet. Der Greif fand daher im Dekorum von Kirchenbauten als Schutzsymbol Verwendung. Ab dem 12. Jh. wurde der Greif immer häufiger als Wappentier verwendet. Das Geschlecht der Greifen, der Herzöge von Pommern führte dieses Wappentier. Die Pommern waren zur Zeit des Baus des Klosters Chorin ein Herrscherhaus, das stark an Einfluss gewann und das eine unmittelbare Konkurrenz zum Nachbargeschlecht, der Askanier darstellte. Da das Kloster Chorin 1273 als Haus- und Begräbniskloster der Askanier, der Markgrafen von Brandenburg gegründet wurde, kann der Greif an dieser Stelle auch als Hinweis auf die politische Situation der Zeit gedeutet werden.